400-kV-Leitung Ełk – Grenze der Republik Polen; Sonnenuntergang – eltelnetworks.pl

Baugenehmigung für die 400-kV-Leitung Ełk – Grenze der Republik Polen

Einholen der Baugenehmigung für die zweigleisige 400-kV-Freileitung Ełk – Grenze der Republik Polen

20 min

Für den Bau einer zweigleisigen 400-kV-Leitung, welche die Stromnetze Polens und Litauens miteinander verbindet, musste ein Streckenverlauf in einem Gebiet festgelegt werden, in dem bisher noch nie ein Projekt dieser Art durchgeführt worden war. Unsere Aufgabe war es, eine Baugenehmigung für den nordöstlichen Teil Polens einzuholen – einem ökologisch sehr wertvollen Gebiet.

Aus diesem Grund war das Projekt äußerst komplex und anspruchsvoll. Es wurden nicht weniger als fünf Varianten der Trasse ausgearbeitet. Der Verlauf der Trasse sollte dabei so wenig wie möglich in die Natur eingreifen und die Belastung für die Anwohner so gering wie möglich halten.

Jerzy Dziepak
Projektleiter
Eltel Networks Energetyka SA

Zweigleisige Freileitungsmasten an der 400-kV-Übertragungsleitung – eltelnetworks.pl

FAKTEN

Bauherr: Polskie Sieci Elektroenergetyczne SA
Standort: Woiwodschaften Ermland-Masuren und Podlachien
Kosten: 73,8 Mio. PLN
Ausführungsdatum: 2011–2017

Zweigleisige Freileitungsmasten an der 400-kV-Übertragungsleitung – eltelnetworks.pl

DATEN DER LEITUNG

  • 112 km 400-kV-Freileitung im Übertragungsnetz
  • 299 Freileitungsmasten (295 zweigleisig, 4 eingleisig)
  • 154 von administrativen oder gerichtlichen Verfahren betroffene Grundstücke
  • 1236 von Baugenehmigungsbescheiden betroffene Grundstücke

HERAUSFORDERUNG

Im Rahmen dieses Projekts war Eltel Networks verantwortlich für:

  • Erarbeitung der Konzeption der Trasse für die zweigleisige 400-kV-Freileitung,
  • Aufnahme der Leitungstrasse in die Flächennutzungspläne der Gemeinden und Erlass der örtlichen Bebauungspläne für die Leitungstrasse,
  • Einholung einer Ersatzverfügung für die Leitungstrasse in einer der Gemeinden,
  • Einholung einer umweltrechtlichen Genehmigung für die Leitungstrasse,
  • Einholung des Verfügungsrechts über Immobilien (1355 Grundstücke)
  • Einholung von Bescheiden zur Umwidmung land- und forstwirtschaftlicher Flächen,
  • Einholung von Bescheiden zum Fällen einzelner Bäume und Wälder,
  • Vorbereitung des Antrags auf Baugenehmigung einschließlich Anlagen,
  • Einholung der Genehmigung für den Bau der zweigleisigen 400-kV-Leitung Grenze der Republik Polen (Richtung Alytus) im Namen und für Rechnung der PSE SA (Gesamtzahl der Grundstücke 1236, Länge der Leitung 112 km),
  • Einholung von Genehmigungsbescheiden für den Umbau von überquerten Objekten (Gesamtzahl der Umbauten 36),
  • Erstellung der Genehmigungsplanung für den Bau der zweigleisigen 400-kV-Leitung,
  • Erstellung der Genehmigungsplanung für den Umbau von überquerten Objekten,
  • notarielle Bestellung einer Grunddienstbarkeit für die Zwecke dieser Leitung,
  • Durchführung von administrativen und gerichtlichen Verfahren (154 Grundstücke), einschließlich beim polnischen Oberverwaltungsgericht.

Im Laufe der Arbeiten an dem Projekt wurde Eltel Networks mit zahlreichen herausfordernden Situationen konfrontiert – hier nur die wichtigsten:

  • Es musste eine der ersten sog. Ersatzverfügungen des Woiwoden eingeholt werden, um die Leitungstrasse in die Planungsunterlagen der Gemeinde Bakałarzewo aufzunehmen.
  • Aufgrund der Kofinanzierung des Projekts aus EU-Mitteln musste der Europäischen Kommission Auskunft über die Rechtmäßigkeit der durchgeführten Verfahren erteilt werden, insbesondere musste die aktive Beteiligung der Anwohner an der Auswahl der Leitungstrasse zugesichert werden.
  • Die Arbeiten mussten so mit der litauischen Seite koordiniert werden, dass beide Baumaßnahmen zur richtigen Zeit an derselben Stelle an der Grenze zwischen Polen und Litauen aufeinandertrafen.

Eine besondere Herausforderung war die Tatsache, dass die Festlegung des Verlaufs der neuen Leitung zu einer Reihe von Kontroversen in der örtlichen Bevölkerung führte. In einer Gemeinde (Bakałarzewo) mussten wir zum ersten Mal in unserer Geschichte mit dem Verfahren der sog. Ersatzverfügung des Woiwoden vorgehen, da die Gemeinde Bakałarzewo sich weigerte, die Trasse in die örtlichen Bebauungspläne aufzunehmen.
Dank des großen Engagements des ganzen an der Realisierung des Projekts beteiligten Teams konnte die Leitungstrasse schließlich so konzipiert werden, dass innerhalb der sehr kurzen, vom Bauherren – der PSE S.A. – vorgegebenen Frist der umweltrechtliche Genehmigungsbescheid erteilt wurde, die Rechte an den benötigten Grundstücken von deren Eigentümern erworben wurden und schließlich die Baugenehmigung eingeholt wurde.

Bau der zweigleisigen 400-kV-Freileitung Ełk – Grenze der Republik Polen – eltelnetworks.pl
Einholung der Baugenehmigung für die zweigleisige 400-kV-Freileitung Ełk – Grenze der Republik Polen – eltelnetworks.pl

ERGEBNIS

Das Endergebnis unserer Arbeit war die Einholung einer Genehmigung für den Bau der zweigleisigen 400-kV-Leitung zwischen Ełk und der Grenze der Republik Polen für und im Namen von PSE SA. Die Genehmigungen betrafen insgesamt 1236 Grundstücke entlang der 112 km langen Leitung. Die neue Leitung bildet ein wichtiges Element der grenzüberschreitenden Übertragungsleitung (in Richtung Alytus in Litauen), die eine Verbindung der Stromnetze Polens und Litauens ermöglichte und Teil der Energieverbindung mit den skandinavischen Ländern darstellt.