An diesem Tag haben wir geplant, mit einem unbemannten Luftfahrzeug (Drohne) ein dünnes Vorseil zwischen den Masten 88 und 89 über dem Fluss Nogat zu spannen. Eine Standardaufgabe - wir haben sie bei Eltel Networks schon oft erledigt. Doch beim Durchziehen eines Vorseils wehte unerwartet ein starker Wind aus südlicher Richtung. Dies erschwerte unsere Arbeit sehr und hätte eine echte Gefahr sowohl für die Drohne als auch für die benachbarte 400-kV-Freiluftleitung darstellen können, da der Wind der gespannte Draht stark in Richtung der parallel verlaufenden aktiven 400-kV-Freiluftleitung zog. Glücklicherweise konnten wir diese schwierige und anspruchsvolle Aufgabe dank der großen Erfahrung des Betreibers und der Unterstützung durch das Personal erfolgreich bewältigen.
Łukasz Dubicki
Geodät
Spezialist für unbemannte Luftfahrzeuge
Eltel Networks Energetyka SA
FAKTEN
Investor: Energa Operator SA, Niederlassung Danzig
Standort: Bezirke Malbork und Tczew
Ausführungsdatum: 2020
LEITUNGSDATEN
- 110-kV-Freiluftleitung
- 25 km Freiluftleitung, darunter 1 km vierfache Kabelleitung vom Umspannwerk Pelplin, dann zwei zweigleisige Freiluftleitungen zwischen den Masten 1-20 und eine einfache zweigleisige Freiluftleitung von Mast 21 bis 98
- 98 Masten (Typ: starke, durchgehende, Endmasten)
- Leitung vom neuen 400(220)/110-kV-Umspannwerk in Pelplin
HERAUSFORDERUNG
Unsere Aufgabe bestand darin, mit einer Drohne, d. h. einem unbemannten Luftfahrzeug, ein dünnes Vorseil zwischen den Gittermasten 88 und 89 über den Fluss Nogat zu spannen. Anschließend sollten die Phasendrähte und Blitzableiter mit Hilfe des Vorseils gezogen werden.
Die Anwendung traditioneller Methoden vor Ort war in diesem Fall nicht möglich, weil:
- Leitungen mussten über den Fluss Nogat gezogen werden
- hinter der Nogat, auf der östlichen Seite, befand sich ein hoher, steiler und stark bewachsener Hang, der es sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich machte, vom Boden aus zu arbeiten
Daher ging Eltel Networks die Herausforderung auf innovative Weise an und setzte eine Drohne ein, um ein dünnes Vorseil zu dehnen. Dadurch war es möglich, insgesamt 8 Drähte zu ziehen, d. h. sechs Drähte für die Phasenleitungen und zwei Drähte für die Blitzschutzleitungen. Unsere innovative Lösung mit einer Drohne ermöglichte es uns, die vom Kunden in Auftrag gegebenen Arbeiten effizient und sicher durchzuführen und die Investitionskosten (z. B. für die Anmietung eines Hubschraubers) erheblich zu senken.
EFFEKT
Das Endergebnis unserer Arbeit war die Aufhängung von 8 Drähten für 8 Kabel (Phasen- und Blitzableiter) in der Spannweite 88-89 über den Fluss Nogat. Dies wiederum ermöglichte es, die Arbeiten fortzusetzen und in den verbleibenden Jochen des Abschnitts 87-91 weitere Leitungen nach der traditionellen Methode zu verlegen.
Die gesammelten Erfahrungen zeigen, dass der Einsatz einer Drohne in der Elektroindustrie eine hervorragende Alternative ist, wenn herkömmliche Methoden versagen, und dem Kunden eine Reihe von greifbaren Vorteilen bringt:
- schnelle Durchführungsmöglichkeiten und Auftragsannahme
- Arbeiten in der spannungsfreien Abschalttechnik
- Arbeiten auf Leitungen verschiedener Spannungen
- wesentlich geringere Kosten als beim Einsatz eines Hubschraubers
- kein Risiko für Menschenleben
- kein schweres Gerät erforderlich
- keine Notwendigkeit, das Gebiet zu betreten
- mögliche Ausführung von Arbeiten in schwierigem Gelände (Flüsse, Seen, Feuchtgebiete, schwer zugängliche Orte, städtische Gebiete oder gefährliche Orte)
